Buch
Ein Buch erzählt, wie alles begann: vom mündlichen Erzählen von Erlebtem, von der Keilschrift auf Tontafeln, die als Rechnungen dienten, von Missverständnissen beim Verstehen von Hieroglyphen, von der Erfindung des Alphabets. Soweit zur "Software", zur Idee, einen Gedanken über ein Medium auszudrücken - diese Idee ist beinahe so alt wie die Menschheit und wirkt bis heute fort. Die "Hardware" jedoch (also das Trägermaterial) verwandelt sich bis heute: von der schon genannten Tontafel über Papyrus, Pergament, Schriftrolle und Buch bis zur Diskette und zum Stick. Diese Informationsträger haben in der Tat eine wechselhafte Geschichte und haben selbst auch die Geschichte geprägt - man denke nur daran, wie Gutenbergs Erfindung die Reformation vorangetrieben hat. Diese große Sozialgeschichte lässt der Autor vom Buch selbst erzählen, in einem leicht lesbaren, informativen Ton, der jugendliche Leser direkt anspricht. Sie sollen reflektieren lernen, ohne sich belehrt zu fühlen; sie sollen auch unterhalten werden, um über die sozialen Medien, die sie täglich benutzen, etwas zu lernen. Damit dies noch besser gelingt, wurde der Text abwechslungsreich gesetzt und gestaltet und mit ansprechenden Illustrationen versehen, die an Holzschnitte gemahnen. - Eine sehr gelungene kleine Buch-Geschichte, die sich der ungeheuren Wirkungsmacht von Schrift und Buch auf schönste Art widmet.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Buch
John Agard. Ill. von Neil Packer
Knesebeck (2015)
135 S. : zahlr. Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12