Als Miró die Tiere neu erfand
Als Sohn eines surrealistischen Künstlerpaares lernte Antony Penrose schon in jungen Jahren Joan Miro kennen, einen Freund der Eltern. Der kleine Tony verstand, warum Miros Gemälde von Tieren bevölkert waren, denn wie Miro war auch er auf einem Bauernhof aufgewachsen. Mit Blick auf die frühen Gemälde Miros, die das Landleben mit Flora und Fauna zeigen, interpretiert Tony dessen Werke als liebevolle Hinwendung zu den Tieren. Ja, selbst in den letzten Arbeiten, die er in hohem Alter schuf, tauchen seltsame tierartige Wesen auf. Der rote Faden dieses Textes - das künstlerische Interesse an der Tierwelt - ist ein kluges Instrument, jungen Betrachtern die surreal-abstrakte Bildwelt Miros näher zu bringen. Gleichwertig mit den Gemälden ist das Buch bevölkert von Wesen, die Kinder "nach" Miro gemalt haben. Allein für das klug ausgewählte Bild-Material (nicht zuletzt auch die schönen Fotos) verdient dieser Band hohes Lob. Der freundliche Erzählton und die ansprechende Gestaltung werden für großes Lesevergnügen sorgen.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Als Miró die Tiere neu erfand
Antony Penrose
Knesebeck (2016)
48 S. : überw. Ill. (überw. farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5