Der Freiheit geopfert
2010 erhielt der Wissenschaftler und Autor Liu Xiaobo den Friedensnobelpreis. Ausgezeichnet wurde er für seinen gewaltlosen Kampf für Freiheit und Menschenrechte in China. Der mit Liu Xiaobo seit Langem befreundete im Exil lebende Schriftsteller Bei Ling hat nun eine Biografie vorgelegt, mit der er einen interessanten Einblick in das Leben und die Persönlichkeit des Dissidenten ermöglicht. Dabei greift Bei Ling auch auf Selbstzeugnisse Liu Xiaobos und auf eigene Beobachtungen und Erlebnisse zurück. Der Leser lernt einen Mann kennen, der während der Studentenrevolte von 1989 als Vermittler fungierte, der die Kommunistische Partei Chinas aber auch provozieren konnte und schließlich als Initiator der Charta 08 zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Mehrere Möglichkeiten, im Ausland zu bleiben und Asyl zu beantragen, hat der Dissident bewusst verworfen und damit ein großes persönliches Risiko auf sich genommen. Ein aufrüttelndes Buch über Liu Xiaobo und seine Heimat China.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Freiheit geopfert
Bei Ling
Riva (2011)
364 S.
fest geb.