Jedes Kind kann stark sein
Das Leben eines Kindes zwischen acht und 14 ist nicht ganz leicht, sie gehören nicht mehr zu den Kleinen, aber auch noch nicht zu den Großen, die schon nach dem Gesetz mehr dürfen. Sie möchten sich abnabeln von der Familie und gleichzeitig deren Geborgenheit spüren. In diesem Widerstreit der Gefühle kann es leicht zu Explosionen kommen, nach innen und nach außen. Umso wichtiger ist es, dass Eltern sich der Widersprüchlichkeit bewusst sind und geschickt darauf eingehen. Wie das aussehen kann, beschreiben die Autoren dieses Buches im zweiten Teil, da skizzieren sie sieben Strategien, mit denen Eltern ihren Kindern helfen können, sich zu starken Persönlichkeiten zu entwickeln. Beschrieben werden Wege, die ganz einfach sind - man muss sie nur kennen und umsetzen. Im ersten Teil wecken die Autoren Verständnis für manche Auffälligkeit junger Menschen. Ob Mobbing oder Mediensucht, Aggression oder Unsicherheit, Schulprobleme o.ä. - solche Auffälligkeiten kommen nie von alleine. Es sind immer mehrere Menschen daran beteiligt, aber auch Institutionen, Rahmenbedingungen und letztlich die aktuelle Situation, in der sich ein Jugendlicher befindet. Ausgehend von den Fallbeispielen erhalten die Eltern konkrete Tipps, wie sie sich verhalten sollten und auch nicht, wenn ihr Kind in eine solche Situation gerät. Ein empfehlenswertes Buch, auch wenn es viel Lesestoff bietet - man darf es auch ruhig auszugsweise lesen und findet auch dann wichtige Informationen und Anregungen.
Birgit Ebbert
rezensiert für den Borromäusverein.
Jedes Kind kann stark sein
Andrea Micus ; Günther Hoppe
Humboldt (2011)
206 S.
kt.