Sonnenaufgang mit Giraffen

Der hochbetagte Woody Nickel blättert in einem Fotoalbum. Bei dem Foto, das ihn mit zwei Giraffen zeigt, kommt er ins Erzählen. Aufgewachsen in Texas, erlebt der junge Woody die Hungerjahre der großen Dürre im Mittleren Westen und flüchtet auf der Suche nach einem besseren Leben nach New York. Hier überlebt er mit viel Glück den Neuengland-Hurrikan von 1938, der mit voller Wucht die Stadt verwüstet. Zwar voller Blessuren, aber lebendig, kriecht er unter Trümmern hervor. Und als Erstes erblickt der Junge die beiden Giraffen, die kurz zuvor aus Afrika importiert wurden. Die Tiere sind am Leben, eine ist verletzt und deshalb soll der Transport per LKW bis in den Zoo nach San Diego stattfinden. Der Tierpfleger aus San Diego akzeptiert widerwillig Woody, als er sieht, dass der Junge Zugang zu den Tieren hat, die beiden Giraffen nur ihm vertrauen. Gemeinsam geht es auf die Reise und wo immer sie auftauchen, sind die meisten Menschen begeistert. Die exotischen Tiere locken aber auch Gauner an, die die Giraffen gerne für sich hätten. Gemeinsam und mit Unterstützung einer Reporterin, die ihnen folgt, überstehen Woody, die Giraffen und ihr Pfleger die manchmal sehr widrigen Umstände und kommen schließlich heil in San Diego an. Die Erzählung schildert nicht nur die Umstände eines aufregenden Tiertransportes, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte aus der Zeit des New Deals, in der die Menschen nicht nur in Amerika auf bessere Zeiten hofften. Die Autorin erzählt von Armut und Elend; von Zuversicht und Vertrauen; von skrupelloser Habgier; vor allem jedoch von Freundschaft und Vertrauen, mit denen Grenzen überwunden werden können. Hans Jürgen Stockerl mit seiner sonoren Stimme zieht die Zuhörer:innen in die Handlung, die aus Woodys Sicht sehr authentisch erzählt wird. Das Hörbuch kann in allen Büchereien als Bestandsergänzung eingesetzt werden.