Das Buch des Vergessens
Warum erinnern wir uns an manche Begebenheiten unseres Lebens und vergessen andere dafür um so schneller? Der niederländische Professor für Psychologiegeschichte macht sich in diesem Buch auf, das Vergessen zu erkunden. Er erklärt, warum die Erinnerungen an frühe Kindheitstage zumeist aus dem autobiografischen Gedächtnis verschwinden, beschreibt Krankheiten und Defekte im Gehirn - wie das absolute Gedächtnis einer Frau, die nichts vergessen kann -, die Schlüsse darauf zulassen, wie Vergessen funktioniert, erläutert, was Wissenschaftler von Freud bis in unsere Tage über das Vergessen zutage gefördert haben und unterfüttert all das mit Patientengeschichten. "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" kommt vor und Phänomene wie Amnesie oder Kryptomnesie (unbewusstes Plagiat) werden erklärt. - Die Pole Erinnern und Vergessen sind philosophisch, psychologisch und historisch spannend und unterhaltsam untersucht. Psychologisch interessierten Lesern gerne empfohlen.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Buch des Vergessens
Douwe Draaisma
Galiani (2012)
350 S. : Ill., graph. Darst.
fest geb.