Inschallah

Am 9. Oktober 2010 reiste Markus Hellwig zusammen mit dem Pressefotografen Jens Koch in den Iran ein, um dem Fall von Sakineh Ashtiani nachzugehen. Sie war des Ehebruchs angeklagt worden und sollte dafür die Todesstrafe durch Steinigung erleiden. Inschallah Weltweite Proteste durch Politiker und Medien waren die Folge. Mittlerweile soll die Todesstrafe in eine 10-jährige Haftstrafe umgewandelt worden sein. Da akkreditierte Journalisten strengen Kontrollen und Vorschriften ausgesetzt sind, reisten die beiden Deutschen als Touristen ein, um sowohl den Anwalt der Verurteilten als auch deren Sohn heimlich zu interviewen. Doch schon kurz nach dem Beginn des Gesprächs kamen iranische Sicherheitsbehörden und verhafteten sowohl die Journalisten als auch den Anwalt und den Sohn. Zunächst schien es, als ob Hellwig und der Fotograf am nächsten Tag nach Deutschland ausreisen dürften. Beim Transport zum, wie sie meinten, Flughafen, mussten sie ihre Augen verbinden und wurden dann damit konfrontiert, dass sie in einen Geheimgefängnis gebracht worden waren. Fassungslos verfolgt man als Leser, welchen Torturen - in körperlicher, vor allem auch psychischer Hinsicht - die Gefangenen ausgesetzt wurden. - Das Buch erlaubt allen Lesern, die vom Oktober 2010 bis zum Februar 2011 um die beiden Deutschen mitgebangt haben, einen schrecklichen Blick hinter die Kulissen des Mullah-Regimes.

Gerd Fleder

Gerd Fleder

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Inschallah

Inschallah

Marcus Hellwig
Quadriga (2012)

256 S.
fest geb.

MedienNr.: 357183
ISBN 978-3-86995-033-4
9783869950334
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ha, So, Ge
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