Familienbande

Michael Mann wird als jüngstes Kind Thomas Manns in München geboren. So sehr Michael seinen Vater liebt, so wenig stößt das einstige Schreikind und der spätere jähzornige, gewalttätige Erwachsene auf die ersehnte Gegenliebe. Auch in seiner Mutter Familienbande Katia findet er keine Stütze. Sie ist vor allem darum bemüht, ihren Mann vor den Belangen der Kinder zu schützen, um dessen Schaffenskraft nicht zu stören. Obwohl sie den Kindern suggeriert, dass von ihnen allein der Vater in Erinnerung bleiben wird, bringt Michael genügend Ehrgeiz auf, um sich als begabter Violinist durchzusetzen. Doch empfindet es Michael als Affront seines Vaters, als der Michaels Sohn Frido die innige Liebe zuteil werden lässt, nach der er selbst sich immer gesehnt hat. Verzweifelt stirbt Michael an Alkoholmissbrauch und Drogen. Wie in seinen Romanen "Nicht alle waren Mörder" (BP 00/359) und "Blondi" schildert Degen detailliert die Situation der Menschen in Deutschland in den 1930er und 1940er Jahren. Einfühlsam, realistisch und spannend vermittelt er uns das Bild Michael Manns, der an der Verachtung und nicht zu überbietenden Berühmtheit seines Vaters zugrunde geht.

Familienbande

Familienbande

Michael Degen
Rowohlt (2011)

476 S.
fest geb.

MedienNr.: 345234
ISBN 978-3-87134-633-0
9783871346330
ca. 22,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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