Die Sphinx von Montana

Trotz der Langeweile und Ödnis will Khosi seine amerikanische Heimatstadt nicht verlassen. Ordnung und streng geregelte Tagesabläufe sind für den 22-Jährigen das Wichtigste. Also jobbt er als Museumsführer, kümmert sich um seine Mutter und lernt Die Sphinx von Montana brav jeden Samstag Arabisch, um seine kulturellen Wurzeln zu erforschen. Der Vater hat die Familie schon vor langer Zeit verlassen und ist zurück nach Ägypten gezogen. Jahrelang haben sie nichts von ihm gehört, da steht er auf einmal vor ihrer Tür, will die Scheidungspapiere unterschrieben haben, und ist schon wieder weg, als sein Sohn von der Arbeit kommt. Als seine Mutter ihn wieder nur mit Ausreden abspeisen will, reicht es Khosi. Er will herausfinden, warum sich seine Eltern getrennt haben. Warum will sein Vater ihn nicht treffen? Kurzentschlossen macht er sich auf nach Ägypten. Tatsächlich lernt er seinen Vater kennen. Und die ganze Großfamilie. Alles könnte also wunderbar sein, wenn da nicht ein kleines Problem wäre. Akram Saqr hat nämlich leider vergessen, seiner Familie zu erzählen, dass er Vater eines Sohnes ist ... - Lebendig und mit Witz zeichnet der Autor ein authentisches Bild von Kairo, Hitze, verwinkelte Straßen in der Altstadt, Kaffeehäuser voller Backgammonspieler, auch die Ereignisse des arabischen Frühlings finden kurz Erwähnung. Den tollpatschig-charmanten Hauptprotagonisten muss man einfach ins Herz schließen, wenn man ihm im Laufe des Buches beim Erwachsenwerden zusieht. Empfehlenswert. (Übers.: Eva Bonné)

Verena Aignesberger

Verena Aignesberger

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Sphinx von Montana

Die Sphinx von Montana

Pauls Toutonghi
Rowohlt Berlin (2013)

317 S.
fest geb.

MedienNr.: 377047
ISBN 978-3-87134-745-0
9783871347450
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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