Die Kunst der Wertschätzung
Der auf Viktor E. Frankl zurückgehende Begriff der Wertschätzung steht im Zentrum des schmalen, aus christlich-humanistischem Geist heraus verfassten Lebens- und Erziehungsratgebers der bekannten, äußerst produktiven österreichischen Psychologin und Psychotherapeutin. Jeder Mensch ist auf Wertschätzung angewiesen, um glücklich zu werden und sich gedeihlich entwickeln zu können. Und umgekehrt ist der wertschätzende Mensch ein "echter Glückspilz" (S. 30). Sein Glück entsteht aus der Hingabe an ein Du. Wertschätzung sollte aber voraussetzungslos sein: Man sollte nicht fragen, ob das Gegenüber es wert ist, geschätzt zu werden, sondern man sollte ihm einen Wohlwollens- und Vertrauensvorschuss gewähren. Diesen sympathischen und wahrhaft humanen Grundgedanken wendet die Autorin auf die verschiedensten Lebens- und Erziehungssituationen an (z.B. Kommunikationsverhalten, Leistungsorientierung, Belohnen und Strafen, Weckung von Motivation und Lernbereitschaft, Erziehen durch Vorbild, Verhalten gegenüber der Natur ...), wobei sie ihre Ausführungen an zahlreichen Fallbeispielen aus ihrer psychotherapeutischen Praxis belegt. Wird einem Kind diese Wertschätzung verweigert, äußert sich das nach Ansicht der Autorin in Aggression, Verwahrlosung und in verschiedenen Formen abweichenden Verhaltens. - Der allgemein verständlich gehaltene und durch viele anschauliche Beispiele sehr lebendig gestaltete Erziehungsratgeber vermag zum Nachdenken anzuregen und ist gerade wegen seiner "einfachen" Botschaft weiten Kreisen zu empfehlen.
Die Kunst der Wertschätzung
Elisabeth Lukas
Verl. Neue Stadt (2013)
LebensWert
157 S.
fest geb.