Schmutzige Kriege
Der investigative Journalist, der bereits die Machenschaften der Söldnerfirma Blackwater öffentlich machte, berichtet von den verdeckten Kriegen der USA, die die Welt als Schlachtfeld sehen und die auf Menschenrechte scheinbar keine Rücksicht nehmen. Als Folge des 11. Septembers installieren die Minister Cheney und Rumsfeld geheime Einsatzkommandos, die von der Regierung Obama übernommen, auch weiterhin eingesetzt werden. Der Autor bleibt nicht bei Vermutungen, sondern nennt Namen, Einrichtungen, Organisationen, militärische Eliteeinheiten und erzählt von Drohnenangriffen, Entführungen, schmutzigen Geschäften, Folterungen und Misshandlungen, von der Unterstützung der berüchtigten Warlords in Somalia und vom Leid der Zivilisten. Dazwischen erzählt er immer wieder vom Leben und Wirken des Anwar al-Awlaki, eines des Terrorismus verdächtigten, aber nie angeklagten US-Bürgers, der im Jemen durch einen Drohnenangriff gezielt getötet wurde. Das schonungslos die Fakten offenlegende, sehr empfehlenswerte Buch erschreckt und schockiert nicht nur wegen der amerikanischen Gewaltpolitik und der Verachtung demokratischer Grundsätze, sondern auch wegen der verheerenden Folgen des brutalen Vorgehens.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Schmutzige Kriege
Jeremy Scahill
Kunstmann (2013)
719, [8] S. : Ill. (farb.), Kt.
fest geb.