Der Bär, der nicht da war

Plötzlich ist der Bär da, Wald beginnt um ihn herum zu wachsen. Er lernt andere Waldbewohner kennen, mit manchen freundet er sich an. Letztendlich bringt ihn ein Schildkröten-Taxi nach Hause. Hat er dort schon einmal gelebt und bloß alles vergessen? Der Bär, der nicht da war Vieles deutet darauf hin, aber die Hauptsache ist, dass er sich glücklich fühlt. Ein wenig erinnert diese Geschichte an die Erzählung "Der kleine Prinz" und der Bär scheint mit Winnie-the-Pooh verwandt zu sein (so hat folgerichtig auch Harry Rowohlt den Text übersetzt). Nichts (mehr) zu wissen, kann jedoch den Vorteil haben, alles (wieder) kennenlernen zu dürfen, sogar sich selbst - und wenn dieser Prozess dazu beiträgt, mit sich zufrieden zu sein, verhält es sich bestens. Der Illustrator hat für diese philosophische Übung bezaubernde Bilder geschaffen: großformatige Collagen (wohl aus alten botanischen Lehrbüchern), die das wuchernde Lebensumfeld des Bären so wiedergeben, wie er es selbst sieht: ohne Richtung und Ziel, mit sich selbst im Zentrum. Eine solipsistische Sicht auf die Welt, die Kindern von ihrer eigenen Welterfahrung und -aneignung bekannt vorkommen wird. - Sehr empfehlenswert!

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Bär, der nicht da war

Der Bär, der nicht da war

Oren Lavie. Ill. von Wolf Erlbruch
Kunstmann (2014)

[21] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 579311
ISBN 978-3-88897-970-5
9783888979705
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 5
Systematik: KK
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