33 Cent um ein Leben zu retten

Als ein 14-jähriger dänischer Junge aus gut bürgerlichen Verhältnissen davon liest, dass schon 33 Cent täglich ausreichen würden, um das Leben eines afrikanischen Kindes zu retten, beschließt er zu handeln. Er lässt die Verhaltensregeln der 33 Cent um ein Leben zu retten elterlichen Welt ebenso hinter sich, wie die theorielastigen Diskussionen in der Schule und hat fortan nur noch ein Ziel: Er will soviel Geld wie möglich beschaffen und zum Lebensretter werden. Von seinem Umfeld weitgehend unverstanden, schwänzt er den Unterricht, um zu jobben, verkauft seine persönlichen Dinge, leert die Konten seines Vaters, klaut und hehlt, lügt und betrügt. Trotz mancher Zweifel glaubt er an sein Tun und der Zweck heiligt seiner Meinung nach die Mittel. Er sieht sich in der Tradition von Jesus und Johannes dem Täufer, fühlt wie Robin Hood und beruft sich auf die Idee des zivilen Ungehorsams. Doch der Wunsch zu helfen wird zur zwanghaften Getriebenheit und die symbolträchtige Fahrt mit einem Kühllaster voll Lebensmittel Richtung Afrika endet im Unglück. So lassen einen die lakonisch gesprochenen knappen Sätze unsicher zurück. Hat der Autor ein Beispiel radikalen gesellschaftlichen Handelns zur Diskussion gestellt oder geht es um die Frage, welchen Platz ein junger politisch engagierter und kritisch denkender Mensch in der Gesellschaft für sich finden kann?

Ute Sand

Ute Sand

rezensiert für den Borromäusverein.

33 Cent um ein Leben zu retten

33 Cent um ein Leben zu retten

Louis Jensen. Mit Dominik Freiberger
Igel-Records (2013)

2 CD (ca. 156 Min.)
CD

MedienNr.: 574906
ISBN 978-3-89353-465-4
9783893534654
ca. 15,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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