Die radikalisierte Gesellschaft
Populistische Parteien und Politiker haben in den letzten Jahren ungeahnten Zuspruch erhalten. In Europa, aber auch in Amerika. Populisten leben von der Fanatisierung ihrer Anhänger. Ihr Ziel ist es mit Halbwahrheiten, Lügen und Zuspitzungen die Gesellschaft in einem Zustand der Dauererregung zu halten, Bedrohungen zu suggerieren und einfache Lösungen zu präsentieren. Lantermann geht den psycho-sozialen Voraussetzungen nach, die eine solche Vorgehensweise auf fruchtbaren Boden fallen lassen. Er untersucht die Methoden und Auswirkungen populistischer Kampagnen und bringt sie mit den Lebensrealitäten der für einfache Weltbilder empfänglichen Menschen in Zusammenhang. Dabei wird deutlich, dass nicht selten ein angeschlagenes Selbstwertgefühl und die daraus resultierende Sehnsucht nach Überschaubarkeit und nach Feindbildern zu den Ursachen zählen. - Das Buch ist leicht verständlich geschrieben und bringt ein gesellschaftliches Problem auf den Punkt, das von den sozialen Medien massiv verstärkt wird. - Ein wichtiges Buch, das in keiner Bücherei fehlen sollte.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Die radikalisierte Gesellschaft
Ernst-Dieter Lantermann
Blessing (2016)
221 S.
fest geb.