Farbenblind

Trevor Noah ist heute ein erfolgreicher Comedian und Fernsehmoderator in den USA. 1984 wurde er in Südafrika als Mischling geboren. Er war somit ein Kind, das es unter den rassistischen Gesetzen der Apartheid gar nicht geben durfte. Seinen Schweizer Vater lernte er kaum kennen. Stattdessen wuchs er zunächst bei seiner Großmutter und dann bei seiner Mutter, einer tief christgläubigen Xhosa, auf, die ihn für sein Leben prägte. Als diese einige Jahre später heiratete, litt er unter der Gewalttätigkeit des oft dem Alkohol verfallenen Stiefvaters, der ihn als Sohn nicht akzeptierte. - In achtzehn Kapiteln erzählt Noah mit viel Witz und Humor von seiner Kindheit und Jugend. Eingestreut sind kurze Sachtexte zur Auswirkung der Apartheid auf das Alltagsleben. Er legt dabei die ganze Absurdität der späten Jahre der Rassentrennung dar und macht deutlich, dass das Leben auch unter Nelson Mandela schwierig war, da sich nun die verschiedenen ethnischen Gruppen oftmals brutal bekriegten. Es waren wohl vor allem der Lebenswille und der feste Jesusglaube der Mutter, die ihn dies alles durchstehen ließ. - Die unterhaltsame Autobiografie, die zugleich aber einen guten Einblick in ein ernstes gesellschaftspolitisches Thema gibt, kann überall gut angeboten werden.