Ich bin Spartacus
Wer war Spartakus wirklich? Dieser Frage geht K. Brodersen, Professor für Antike Kultur, sorgfältig und fundiert nach, indem er widersprüchliche, aus der Antike stammende Beschreibungen dieses Sklavenführers und des mit ihm verbundenen Aufstands (73-70 v. Chr.) sprechen lässt. Dadurch will er die Schwierigkeit deutlich machen, antike Geschichte objektiv darzustellen, da einerseits originale Belege meist fehlen und andererseits das Geschehen aus zeitlich späteren Erfahrungen beurteilt wird. Um die historische Situation verständlich zu machen, wird Spartakus nicht als Einzelerscheinung, sondern im Kontext der beiden früheren Aufstände (136-132 v. Chr. und 104-100 v. Chr.) gegen Rom dargestellt. In spannend erzählten Kapiteln werden die Lebensbedingungen der Sklaven, ihre militärischen Erfolge und die mühsamen römischen Siege geschildert, wobei immer wieder die subjektive Sicht auf Spartakus und seine bis heute andauernde zweckgebundene Vereinnahmung betont wird. Anschauliches Bildmaterial, farblich abgesetzte Kastentexte, ein Vokabular lateinischer Begriffe, Anmerkungen und Literaturangaben machen das Buch neben der gefälligen textlichen Gestaltung zu einer informationsreichen, spannenden Lektüre.
Inge Hagen
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Ich bin Spartacus
Kai Brodersen
Primus-Verl. (2010)
Geschichte erzählt ; 23
95 S. : Ill.
fest geb.