Bürgermacht
Die Beteiligung der Bürger am politischen Geschehen, außer bei persönlicher Betroffenheit, lässt gegenwärtig zu wünschen übrig. Der Autor benennt mit markigen Worten die Ursachen für dieses Unbehagen an der demokratischen Praxis, kritisiert die Politik, die demokratische Elitenherrschaft und parlamentarische Wagenburg und skizziert die Geschichte der sozialen Bewegungen in der Bundesrepublik und was sie geleistet haben. Er verlangt eine Intensivierung der Demokratie z.B. durch Bürgerinitiativen, den Ausbau der Bürgermacht bis hin zum Leitbild "Bürgerhaushalt", in dem sich Bürgerinnen und Bürger am kommunalen Haushalt beteiligen. Obwohl auf kommunaler Ebene viele der Forderungen verwirklicht sind, bleibt in dem Wunsch nach einer solidarischen Bürgergesellschaft eine Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit, vor allem, wenn Eigeninteressen oder Ideologien im Spiel sind. - Als aktueller Denkanstoß durchaus breit einsetzbar.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Bürgermacht
Roland Roth
Ed. Körber-Stiftung (2011)
328 S.
kt.