Blick auf den Hafen

Das Happyend bleibt aus. Denn als Teddy Foyle mit seiner Jacht in den Hafen von Newby einfährt, ist seine ihm noch immer emotional verbundene Exfrau unterwegs nach London. Ihre Entscheidung für einen Ortswechsel resultiert aus der heimlichen Liebesaffäre mit dem Ehemann ihrer besten Freundin Beth, die sie nicht verletzen und enttäuschen möchte. Obwohl die attraktive Tory das von Sommergästen vergessene Städtchen nicht ungern verlässt, empfindet sie dennoch Wehmut und sorgt sich um die Zurückgebliebenen. Was haben mittellose Frauen wie Lily, Iris und Maisie von der Zukunft zu erwarten? Was geschieht mit den exaltierten Töchtern der erfolglosen Schriftstellerin Beth? Wird ihnen Robert, ihr in Alltagsroutine gefangener Vater, zur Seite stehen? - Indem die englische Autorin Elizabeth Taylor (1912 - 1975) differenziert porträtierte Protagonisten im realistischen, mit Lokalkolorit versehenen Umfeld agieren lässt, spiegelt der Mikrokosmos Welttheater wider. Dass sich ihr humorvoll, mit wohlwollend-freundlicher Distanz erzählter Roman unterhaltsam und spannend liest, ist u.a. auf die durch rasch wechselnde Szenen entstehende Dynamik zurückzuführen. (Übers.: Bettina Abarbanell)