Nathan der Weise
Lessings Thema ist auch heute noch höchst aktuell: Die Hauptpersonen gehören den drei großen monotheistischen Weltreligionen an, und sind sich überraschenderweise nicht nur im Denken näher, als sie sich selbst eingestehen möchten, sondern am Ende durch familiäre Bande miteinander verwandt. Die zarten Illustrationen zeigen ein befestigtes orientalisches Jerusalem in wüstenhafter Umgebung, mit islamischer, christlicher und jüdischer Architektur und Menschen unterschiedlicher Kleidung, die die verschiedenen Kulturen und Religionen repräsentieren. Der Stil der Nacherzählung ähnelt dem Deutsch, das Lessing verwendet hat, erklärt aber die Zusammenhänge auch für jüngere Leserinnen und Leser. Am Ende folgen kurze Erklärungen zur Erzählung, den Autoren und der Illustratorin und eine Skizze der Verwandtschaften und der Religionszugehörigkeiten der Hauptpersonen. - Ein schöner Zugang zum Thema und zur klassischen deutschen Literatur.
Lili Aignesberger
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Nathan der Weise
nach Gotthold Ephraim Lessing. Neu erzählt von Barbara Kindermann. Mit Bildern von Maren Briswalter
Kindermann (2007)
Weltliteratur für Kinder
[18] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10