Das Land der zweiten Chance

Ruanda ist ein dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika. Wegen der Konflikte zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi bis hin zum Völkermord zählte das Land zu den ärmsten in Afrika. In den letzten Jahren sind auf Grund der reichen Bodenschätze Das Land der zweiten Chance starke wirtschaftliche Fortschritte zu verzeichnen. Ruanda steht international in der Kritik wegen mangelnder Pressefreiheit, Unterdrückung der Opposition und Manipulation von Wahlen. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich ein ruandisches Radsportteam, das es mittlerweile geschafft hat, weltweit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Diese Entwicklung wird von Leuten wie dem einstigen Radsportstar Jock Boyer, der wegen unanständigem Benehmen in den USA zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden war, dem Mountainbike-Erfinder Tom Ritchey und Paul Kagame, dem Präsidenten von Ruanda, vorangetrieben. Der Autor beschreibt nicht nur die sportliche Entwicklung des Radsportteams, sondern blickt gleichzeitig kritisch auf die Entwicklung des Landes und stellt seine Hauptpersonen als Menschen dar, die versuchen, ihre eigene Vergangenheit und ihre damit verbundenen Probleme in den Griff zu bekommen. Vor der Vielzahl der politisch und wirtschaftlich bedingten Probleme erzählt Lewis die beinahe unglaubliche Geschichte einer Radsportmannschaft, die mittlerweile weltweit Erfolge einfährt. - Ein hochinteressantes Buch, auch wenn es vermutlich nur einen begrenzten Leserkreis ansprechen wird.

Gerd Fleder

Gerd Fleder

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Land der zweiten Chance

Das Land der zweiten Chance

Tim Lewis
Covadonga (2013)

302, [8] S. : Ill. (farb.)
kt.

MedienNr.: 396063
ISBN 978-3-936973-87-7
9783936973877
ca. 16,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Sp, Ge
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