Im Land der Frühaufsteher

Über ihre Zeichnungen lernt die Kunststudentin Paula afrikanische Asylbewerber kennen. Sie erfährt von den starken Ressentiments der Bevölkerung gegenüber den Afrikanern und ist schockiert von den Repressalien, die von den Behörden ausgehen, bspw. Im Land der Frühaufsteher der Residenzpflicht. Sie engagiert sich für die Belange ihrer Freunde, doch im Fall von Azad Hadji kommt ihre Hilfe zu spät. Dem großen gesellschaftspolitischen Problem der Diskriminierung von Asylanten nähert sich die Autorin und Illustratorin auf besondere Weise: Sie besucht deren Treffpunkte und Heime und schließt, da sie Französisch spricht, auch Freundschaften. All diese Begegnungen werden in Skizzenbüchern festgehalten; die darin enthaltenen Zeichnungen und Aquarelle geben intime Einblicke in die Lebenssituation, wobei weniger ein dokumentarischer Charakter im Fokus steht als die persönliche Empathie zum Ausdruck kommen soll. Hervorgerufen wird dieser Eindruck durch den spontanen Duktus der Blätter (der auch Korrekturen nicht verhehlt), wobei sich besonders bei den Porträts großes Können verrät. Die subjektive Behandlung des politischen Themas enthüllt tief empfundene Sympathie für die Menschen, die wir "Asylanten" nennen.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Im Land der Frühaufsteher

Im Land der Frühaufsteher

Paula Bulling
Avant-Verl. (2012)

125 S. : überw. Ill.
kt.

MedienNr.: 573360
ISBN 978-3-939080-68-8
9783939080688
ca. 17,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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