Ich habe Adolf Hitler getötet
Schon der Titel 'Hemingway' des norwegischen Comic-Künstlers Jason war keine leichte Kost. Seine jetzt publizierte Erzählung, erneut mit anthropomorphen Tierfiguren im Ligne-Claire in Szene gesetzt, sattelt hier noch einen drauf. Scheinbar beiläufig und emotionslos schildert Jason das Berlin der Gegenwart als eine mordgierige Gesellschaft, in der Killer zu sein ein ganz normaler Beruf ist. Ein von seinem Beruf wie von seiner Gattin gleichermaßen gelangweilter Auftragsmörder erhält eines Tages von einem Wissenschaftler den Auftrag, eine Zeitreise in das Jahr 1938 zu unternehmen, um Adolf Hitler zu töten. Eine solche Reise ist nur alle 50 Jahre möglich und die Sache läuft nicht glatt. So nehmen Zeitparadoxien und Verwicklungen ihren Lauf, die den manchmal verwirrenden Fortgang der Geschichte bestimmen. In ausgebauten Beständen für erwachsene Leserinnen und Leser möglich, die ein Faible für groteske Erzählungen haben und hintergründigen und schwarzen Humor verstehen.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Ich habe Adolf Hitler getötet
Szenario und Zeichn.: Jason
Reprodukt (2012)
47 S. : überw. Ill. (farb.)
kt.