Economix

Glaubt man dem Klappentext, so ist es dem Autorenduo gelungen, einen so fulminanten Wirtschaftscomic zu schreiben, dass dieser unbedingt in den Kanon der Lehrbücher für Wirtschaftswissenschaftler aufgenommen werden müsste. Das ist natürlich Verlagslyrik, aber doch liegt hier ein umfassender Sachcomic vor, der die verschiedenen ökonomischen Theorien seit der Zeit der Aufklärung vorstellt und diese mit einem Gang durch die Geschichte der Weltwirtschaft (mit einem starken Akzent auf die USA) verknüpft. Ein kleines schwarzes Männchen, der Autor selbst, führt den Leser aus einer kritischen Perspektive heraus erzählend durch die Geschichte und will ihm helfen, die Wirtschaft zu verstehen. Das gelingt in Teilen sehr gut und auch die illustrierenden Zeichnungen setzen den Stoff vielfach ausgezeichnet um. Goodwin ist Anhänger einer gemischten Wirtschaft, in der der Staat teilweise regulierend in die Privatwirtschaft eingreift. Zu klischeehaft ist jedoch der immer wieder gewählte Gegensatz zwischen dem reichen raffgierigen Kapitalisten (wohlgenährt mit Zigarre) und der verarmten Arbeiter- und Bauernschaft (abgemagert und in Lumpen gekleidet). Dennoch insgesamt ein schon in mittleren Beständen nützlicher Sachcomic.