Gesichter des Bösen
Der bekannte Jurist und Journalist Heribert Prantl plädiert in seinem Vorwort leidenschaftlich für eine Weltstrafjustiz. Sie erst ermögliche es, die verschiedenartigsten Verbrechen zu verfolgen, die rund um den Globus begangen werden. Die Auflistung derer, die als "Gesichter des Bösen" angesehen werden, nennt außer den bekannten Verbrechern des 20. Jh. - u.a. Heydrich, Hitler oder einen der Attentäter des 11. September 2001 - auch US-Präsidenten wie Truman, Johnson und George W. Bush. Allen wird eines oder mehrere der Verbrechen vorgeworfen, die im ersten Teil des Buches aufgelistet sind. Dazu gehören Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Friedensverrat, Kriegsverbrechen, Mord, Gangstertum, Terrorismus, Freiheitsverrat, Drogenhandel, Waffenhandel sowie Wahlbetrug. Alle verstoßen gegen die Prämisse der Gleichwertigkeit aller Menschen. Bei der Beurteilung der Schwere der Schuld berufen sich die Autoren auf die strafrechtliche Beurteilung und die Verantwortlichkeit des einzelnen Verbrechers, geben aber auch eine gewisse Willkür bei der Auswahl zu. Durch die kleine Schrift ist es anstrengend, das Buch zu lesen; insgesamt ist es eher für größere Bestände geeignet.
Julia Massenkeil-Kühn
rezensiert für den Borromäusverein.
Gesichter des Bösen
Till Zimmermann ; Niklas Dörr
Donat-Verl. (2015)
287 S. : zahlr. Ill.
fest geb.