Papa in Afrika

Was auf den allerersten Blick wie ein Tim und Struppi-Comic aussieht, erweist sich schon beim näheren Betrachten des Titelbildes als eine bitterböse Satire zum Verhältnis der weißen zu den dunkelhäutigen Menschen in Afrika und den damit noch immer Papa in Afrika einhergehenden Vorurteilen und Rassismus. Dies ist das beherrschende Thema, das der südafrikanische Comicautor Kannemeyer in seinen Kurzgeschichten und gesellschaftskritischen Karikaturen immer wieder aufgreift. Anspielungen auf Tintin und seinen in Südafrika inzwischen zensierten Comic 'Tim in Afrika' gehören dabei durchaus zum Repertoire des Künstlers, der immer wieder das koloniale Erbe im postkolonialen Südafrika thematisiert. Da bleibt einem nicht selten das Lachen im Halse stecken und die Geschichten bieten Stoff für manche Diskussion und Reflexion über unser Afrikabild. Da manche Leserinnen und Leser in KÖBs allerdings Anstoß an der Religionsfeindlichkeit oder der freizügigen Darstellung sexueller Handlungen in einigen Graphiken (z.B. S. 48, S. 58) nehmen werden, sollte vor einem Kauf gründlich bedacht werden, ob man diese Sammlung seiner erwachsenen Leserschaft zumuten kann.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Papa in Afrika

Papa in Afrika

Anton Kannemeyer
avant (2014)

61 S. : überw. Ill. (z. T. farb.)
fest geb.

MedienNr.: 579366
ISBN 978-3-945034-13-2
9783945034132
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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