Kirchengeschichte
In sehr kurzen Kapiteln fasst der pensionierte Religionslehrer Peter Egger Eckpunkte der zwei Jahrtausende umspannenden Geschichte der katholischen Kirche zusammen. Dabei sollen die "hellen und dunklen Seiten der Kirchengeschichte" (S. 9) aufgezeigt und "neue Erkenntnisse" (S. 10) darüber deutlich werden. Wer nun eine wissenschaftliche Betrachtung der Kirchengeschichte erwartet, wird enttäuscht. Denn dazu fehlen Werkzeuge, wie ein Personenregister oder ein Quellenverzeichnis. Auch inhaltlich ist den viel zu oberflächlichen Texten kaum etwas Wissenschaftliches abzugewinnen. Es ließe sich zudem über die Machbarkeit dieses Vorhabens auf knappen 271 Seiten streiten. Doch auch als Glaubensorientierung, was wohl die eigentliche Intention des Autors zu sein scheint, ist das Buch leider nicht zu empfehlen. Die Einordnung historischer Ereignisse ist pauschalisierend und undifferenziert. Vor allem die Bilanz und der Ausblick am Ende des Buches lassen deutlich werden, dass es sich hierbei vielmehr um eine persönliche, sehr fromme Sicht auf die Kirchengeschichte handelt. Der Ausblick ins 21. Jahrhundert ist mehr als düster. Auf 15 Seiten werden "Gefährdungen" geschildert, die zeigen, dass Peter Egger in der modernen Gesellschaft sehr viel mehr Schatten als Licht sieht. Ein sehr subjektives, auch sprachlich und gestalterisch wenig ansprechendes Buch, das nicht zu empfehlen ist.
Sebastian Heuft
rezensiert für den Borromäusverein.
Kirchengeschichte
Peter Egger
Media Maria (2017)
271 S.
fest geb.