Das Ende, das ein Anfang war
Es sind die Passion und die Auferstehung Jesu, die den Schlüssel zur Christologie des Markusevangeliums bieten. Dies jedenfalls ist auch der Ansatz dieses von Renate Brandscheidt herausgegebenen Sammelbandes, der großenteils auf Vorträgen basiert, die in der Credo-Reihe von Radio Horeb gesendet wurden. Gerade dies verbürgt auch, dass die Autoren nicht nur exegetisches Fachwissen präsentieren, sich gar in theologische Detailfragen und Spitzfindigkeiten verlieren, sondern ganz im Sinne einer zeitgemäßen Bibel-Pastoral auch einen Beitrag zur Verlebendigung des Glaubens leisten. So leiten die Texte auch immer wieder von der Dramatik der biblischen Ereignisse über zu den Nöten, den Fragen und zur Zukunftshoffnung unserer Zeit. Ein gerade für den Glauben heute entscheidender Schwerpunkt liegt in der Erschließung der Zeichenhandlungen, die Jesus setzt, um sich als von Gott gesandter Messias und als überbietende Erfüllung der Hoffnungen des Alten Bundes auszuweisen. Damit wird auch die oft zu vernehmende Meinung widerlegt, das Markusevangelium biete nur eine sehr reduzierte Christologie, die gegen die anderen Evangelien wie auch gegen die christologischen Dogmen ausgespielt werden könne. Abgerundet wird das Buch durch einen Ausblick auf die Liturgie der hl. Woche als einen theologischen Erkenntnisweg sowie durch eine Meditation über den auferstandenen Herrn.
Richard Niedermeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Ende, das ein Anfang war
Renate Brandscheidt
Media Maria (2024)
317 Seiten
fest geb.