Ein sicherer Ort

Dreimal Segismundo Garcia in Madrid: Der inzwischen demente Großvater, sein beruflich heftig strampelnder Sohn und der sich bereits in illegalen Geschäften im schulischen Umfeld übende Enkel. Der Sohn geht seiner neuesten Geschäftsidee, dem Bauen von katastrophensicheren Orten für das kleine oder auch große Budget, nach und sieht dem Erfolg seines Geschäftes fiebernd entgegen. Dieser würde ihn auch vor der Schuldenlast aus der Insolvenz des Vaters mit low-budget-Zahnkliniken und den inzwischen wachsenden Pflegekosten befreien. Den Traum, mit einem beruflichen Erfolg auch dem Sohn Zukunftschancen zu eröffnen, macht ihm dieser durch seine eigenen Pläne und die inzwischen aufgelaufenen Schulden daraus zunichte. Als der Großvater seiner Pflegerin entwischt, kommen Sohn und Enkel bei der Suche in Madrid in Beziehung. Die Gespräche wechseln zwischen warmherzigen Erinnerungen an die Träume des Großvaters und Beschimpfungen über die durch die Herkunft aufgeladenen Lasten. Alle drei und die Pflegerein Yuliana sind einen Tag lang auf der Suche in Madrid, erinnern sich und fluchen über ökologisch und gemeinwohlorientierte Gemeinschaften, genannt "Tonkrügler", deren menschliche Nähe und Wärme Sohn und Enkel nicht ertragen. Der Großvater hat sich jedoch genau in eine solche Siedlung, wo seine Geburtshütte stand, trotz Demenz in Sicherheit gebracht. - Eine vom Aufstieg träumende, aber eigentlich um Anerkennung kämpfende Männergeschichte im Großstadtmilieu. Rosa gelingt ein fesselnder, zeitkritischer Roman, mit familiärer Beobachtungstiefe und teils beißender Ironie. Gerne breit empfohlen.