Waidler Rezepte
Max Probst, Sohn des Heimatforschers Sepp Probst tritt mit diesem Büchlein in die Fußstapfen seines Vaters. Er stellt im Alter von gerade einmal 14 Jahren seine Sammlung der zum Teil ungewöhnlichen Rezepte der "Waidler" vor. Regionale Spezialitäten
mit klangvollen Namen wie Hirgstmil, Gwischste, Hoibawacka oder Reindlfuchs finden sich hier ebenso wie diverse Heilmittel zur Wundheilung und gegen Warzen oder Hexenschuss. Sogar Anleitungen zum Herstellen verschiedener Ansatzschnäpse und eine Einführung in die Schnupftabakerzeugung fehlen nicht. Wir erfahren, dass man angeblich hundert Jahre alt werden soll, wenn man täglich eine Scheibe Brot mit mehreren (!) Zehen Knoblauch isst und lernen dazu, wie Sulz, Surfleisch oder Blutwurst gemacht werden. Die wunderbare unverfälschte Sprache lässt die wohl überwiegend mündliche Überlieferung der Rezepte durch Familienangehörige und Nachbarn lebendig werden; bei so viel Eifer sieht der Deutschlehrer sicherlich gerne über ein paar Rechtschreibfehler hinweg! Einige schöne Fotoaufnahmen der Gerichte, aber auch der Bayerwaldheimat wecken die Lust zum Nachkochen oder gleich selber die wundervolle Gegend zu besuchen. Dazu gibt es Informationen in den Büchern des Vaters Sepp Probst, welche in den Quellenangaben aufgeführt sind.
Gabi Radeck
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Waidler Rezepte
Max Probst
Ohetaler Verlag (2021)
144 Seiten : Illustrationen (farbig)
kt.