Vor allem eins: Dir selbst sei treu
Der Name Channa Maron ist in Israels Theaterwelt ein Begriff. Die jüdischen Eltern flohen mit ihr vor der nationalsozialistischen Verfolgung. In Israel setzte sie die in Berlin begonnene Karriere fort und wurde zur gefeierten Volksschauspielerin, übernahm vor allem Rollen in Stücken der leichten Muse. Beim palästinensischen Terroranschlag in München 1970 verlor sie ein Bein und stand dennoch weiterhin auf der Bühne. Was ihr Schicksal zu etwas Besonderem macht ist ihr Engagement für den Frieden und gegen den Hass, trotz persönlicher Betroffenheit. Nach dem Unfall gewann ihre Schauspielkunst an Tiefe und sie wurde zur international beachteten Künstlerin. Das Goethe-Institut Israel beauftragte Barbara Yelin mit der Biografie der 2014 verstorbenen Schauspielerin. Anhand vieler Interviews nähert sie sich sehr einfühlsam dem Menschen und der Künstlerin Channa Maron. Sie schuf sowohl ein Dokument der Zeitgeschichte als auch ein Plädoyer für Frieden, gegen Rache und Hass. David Polonski zeichnete wichtige Stationen Manons und ergänzt so die poetischen Aquarelle und die persönlichen Texte mit den nüchternen Fakten. Als Zeitgeschichte und als Friedensapell einer bei uns kaum bekannten, begnadeten Schauspielerin für größere Bestände empfehlenswert.
Vor allem eins: Dir selbst sei treu
Barbara Yellin ; David Polonsky
Reprodukt (2016)
79 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.