One, two, three, four, Ramones
Angelegt als mehrfach unterbrochene Rückblende rund um eines der letzten "Ramones"-Konzerte in Buenos Aires rollt sich die wechselvolle Historie einer der einflussreichsten US-Punkbands auf. Im Mittelpunkt steht Douglas Glen Calvin, der sich schon als Jugendlicher Dee Dee Ramone nannte. Im Deutschland der Sechziger kommt der Sohn eines gewalttätigen Soldaten sowohl mit SS-Waffen als auch mit Drogen in Kontakt. Im New York der Siebziger beschließt der "Beatles"-Fan, mit Gleichgesinnten eine Band zu gründen. Ihr Stil aus kurzen, schnellen, auf wenigen Akkorden aufgebaute Songs wirkte sich stilprägend auf die Rockszene aus. Doch die Drogenabhängigkeit einiger Mitglieder und ihres Umfelds sorgt wiederholt für Konflikte und Umbesetzungen. Eric Cartier steht mit einfachen, rauen Kohlezeichnungen in der Tradition der Underground-Comix oder der "Metal Hurlant"-Künstler der Siebziger. Die episodenhaft angelegte Biografie der Punkhelden wird durch einen ausführlichen Anhang ergänzt, in dem nur angerissene Aspekte wie der "Ramones"-Kinofilm "Rock'n Roll High School" ausführlicher erläutert oder erzählerische Freiheiten zurechtgerückt werden. Ein erhellender, unverblümt entwickelter Abriss zu der schillernden Band.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
One, two, three, four, Ramones
Szenario: Bruno Cadène ... Zeichn.: Éric Cartier
Knesebeck (2018)
83 S. : überw. Ill.
fest geb.