Und wenn er nicht gestorben ist, kann's sein, dass er sie heut noch küsst
Eine wunderbare Art, die Märchen der Gebrüder Grimm zu adaptieren. Gleich 14 ihrer Art, vom Froschkönig über das Rotkäppchen bis zum Sternentaler, werden hier in Paarreimen erzählt und anschaulich bebildert. Diese Neuinterpretation jongliert mit einem alternativen Wortschatz: ohne die Märchen allzu sehr zu verzerren, das Original bleibt erkennbar. „Er beugte sich zum Wasser herunter, sein dicker Bauch zog ihn hinunter, dort blieb er wegen der Gewichte, und damit war der Wolf Geschichte.“ Auch ist dieser schöne, neue Ansatz ein wenig moderner. Im Märchen Dornröschen „schlendert“ die Protagonistin beispielsweise durch das Haus. Wichtige Details und Kernthesen aller Märchen bleiben weitestgehend erhalten, wie „Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?“ Das Erzählen in Reimen eignet sich hervorragend zur literarischen Fortführung in größeren Gruppen. Ein neuer Ansatz, der in die Regale der Büchereien gehört.
Anja Kuypers
rezensiert für den Borromäusverein.
Und wenn er nicht gestorben ist, kann's sein, dass er sie heut noch küsst
Cornelia Boese ; Illustrationen: Daniela Bunge
Knesebeck (2021)
142 Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6