Die entsetzliche Angst der Epiphanie Schreck

Die Angst sitzt Epiphanie im Nacken, und das ist wörtlich zu verstehen, denn als Schatten ist die Angst mit dem Mädchen verbunden. Wovor sie sich fürchtet, kann sie nicht benennen, aber dass sie sich befreien muss, liegt auf der Hand. So tritt sie Die entsetzliche Angst der Epiphanie Schreck eine abenteuerliche Reise an, bei der sie seltsame Menschen kennenlernt und auch dem Ursprung ihrer Angst etwas näher kommt. Die breit angelegte Graphic Novel für Kinder erinnert in vielem an Alice im Wunderland: wie diese bewegt sich Epiphanie durch ein zauberhaftes Land, in dem viele Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind und auch die Figuren nach eigenen Gesetzen urteilen und handeln. Solch ein ambitionierter Plot verlangt nach einer großen, überzeugenden Form, die man hier leider vermisst. Vielmehr springt man mit der Hauptfigur von einer Szene zur nächsten, verliert sich in Kleinlichkeiten der Details (was durch die Vielzahl der Minimal-Panels verstärkt wird) und kämpft mit den überlangen Textpassagen der Sprechblasen. Dabei bergen die Zeichnungen so viel Situationskomik, dass sie ohne das bremsende Seiten-Layout sogar filmische Qualitäten hätten entwickeln können. Daher: trotz vieler origineller Bildideen nur eingeschränkt zu empfehlen.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Die entsetzliche Angst der Epiphanie Schreck

Die entsetzliche Angst der Epiphanie Schreck

Szenario: Séverine Gauthier. Zeichn.: Clément Lefèvre
toonfish (2018)

87 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 596928
ISBN 978-3-95839-972-3
9783958399723
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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