Kalte Wasser

Die schwierige Geburt ihrer Zwillinge löst bei Lauren eine schwere postnatale Depression aus. In der Nacht tritt eine unheimliche, verwahrloste, irgendwie nach moderndem Wasser riechende Frau in ihr Zimmer, die ihre vogelähnlichen Zwillinge gegen die von Lauren tauschen will. Die alarmierte Polizei kann nichts feststellen und so wird Lauren mit Medikamenten ruhiggestellt, aber das Entsetzen und eine unfassbare Angst bleiben. Nur Detective Sergeant Joanna Harper nimmt den Vorfall ernst und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen, vor allem, weil es doch einige Merkwürdigkeiten gibt. Dann werden die Zwillinge auch noch tatsächlich entführt, aber schon nach kurzer Zeit wiedergefunden. Lauren ist sich sicher, dass es nicht ihre Zwillinge sind. - Offen gesagt: Dieses Buch sollte man einer Schwangeren oder einer gerade gewordenen Mutter besser nicht empfehlen, zu drastisch werden Geburt, die darauf folgenden Depressionen, Ängste und wahnhaften Vorstellungen geschildert. Besonders die Zitate aus Mythen und Märchen zu Elfen und "Wechselbälgern" erzeugen ein gewisses Grauen und lassen diesen Roman zu einem wirklichen "Mystery-Thriller" werden, dessen Ende allerdings keine eindeutige Auflösung bringt. Dies und einige wenige Längen schmälern den großen Unterhaltungswert dieses Romans jedoch nicht wesentlich. Der Leser wird sich von Laurens psychoseähnlichen Wahrnehmungen gefangen nehmen lassen und mit der sympathischen zweiten Protagonistin, DS Harper, versuchen, zwischen Wahn und Wirklichkeit zu unterscheiden. Ein ziemlich schauriges Buch, das sicher eine breitere, vor allem weibliche Leserschaft ansprechen wird. (Übers.: Alexander Weber)