Mit dir für alle Zeit
1937 begegnet Stellwerker Joe in der Grand Central Station in New York Nora zum ersten Mal. Genau ein Jahr später trifft er sie am selben Ort wieder. Nachdem sie gemeinsam essen waren, verschwindet sie auf dem Heimweg spurlos. Joe stellt Nachforschungen an und erfährt, dass Nora bereits dreizehn Jahren zuvor bei einem Zugunglück gestorben ist. Sie taucht jedoch regelmäßig am Tag ihres Todes wieder auf. Solange sie den Grand Central nicht verlässt, bleibt sie in der Welt. Eine Zeit lang können sie so im Bahnhof mit seinem Hotel, den Geschäften und Cafés zusammenleben. Doch es ist Krieg. Joe muss sich um die Familie seines Bruders kümmern und Nora engagiert sich in der Bahnhofsmission. Die Zeit spielt gegen sie. Während Nora ewig 23 Jahre alt bleibt, wird Joe immer älter. Nora fragt sich, ob sie Joe ewig festhalten darf. Hat ihre Liebe, um die sie so sehr kämpfen, eine Chance? - Mit dem Grand Central der 1930-er und 1940-er Jahre hat die Autorin einen wunderbar nostalgischen Handlungsort gewählt. Dazu verleiht sie dem "Manhattanhenge", bei dem das Licht der auf- oder untergehenden Sonne in gerader Linie durch die von Ost nach West verlaufenden Straßenschluchten von Manhattan fällt, eine magische Bedeutung. Trotz weniger kleiner Längen in der Mitte ist der Roman flüssig geschrieben. Die Charaktere sind glaubwürdig und sympathisch und der historische Hintergrund gut recherchiert. Da der Roman derzeit verfilmt wird, wird sicher danach gefragt werden. - Eine nicht alltägliche Liebesgeschichte. Gerne empfohlen.
Nicole Lorrig
rezensiert für den Borromäusverein.
Mit dir für alle Zeit
Lisa Grunwald ; aus dem amerikanischen Englisch von Elfriede Peschel
Harper Collins (2020)
510 Seiten
kt.