Heroin Chic

Elise wächst als Einzelkind in Oslo auf. Von ihrer Mutter hat sie eine wunderschöne Gesangsstimme geerbt und einer Karriere als klassische Sopranistin scheint dem hübschen Mädchen nichts im Wege zu stehen. In der Pubertät bekommt Elise aber Selbst- Heroin Chic und Sinnzweifel. Sie gerät in eine Essstörung, beginnt als Teenager eine verhängnisvolle Affäre mit einem wesentlich älteren Mann, der sie mit Beruhigungsmitteln gefügig macht. Mit immer schwereren Drogen bis zum Heroin gelingt es Elise, die eigenen Gefühle auszuschalten und sich von allem und jedem abzukapseln. Die Drogen werden zu ihrem einzigen Lebensinhalt. Sie fängt einen Entzug an, aber es ist fraglich, ob sie überhaupt aus ihrer Sucht herauskommen will. - Elise ist mit Silberlöffel im Mund geboren, was ihren Absturz in den Missbrauch nicht verhindern kann. Wie in ihrem gefeierten Debüt, „Kinderwhore“, 2019 schildert die junge Norwegerin Maria Kjos Fonn (*1990) in diesem Buch extreme Schwierigkeiten beim Erwachsenwerden. Elise richtet nicht nur sich selbst zu Grunde, sondern zieht auch ihre Familie mit in den Abgrund. Eine herzzerreißende, poetische, teils in verstörenden Szenen erzählte Geschichte über eine in sich selbst gefangene junge Frau, die es trotz ihres Talents und ihres privilegierten Hintergrunds nicht vermag, ihrem Dasein einen Sinn zu verleihen. Das stilistisch überzeugende Buch endet in einer schier unerträglichen Ausweglosigkeit, weshalb der Rezensentin eine Leseempfehlung schwerfällt.

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Heroin Chic

Heroin Chic

Maria Kjos Fonn ; aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
Culturbooks (2022)

223 Seiten
kt.

MedienNr.: 608833
ISBN 978-3-95988-186-9
9783959881869
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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