Kafir
Amed wird im kurdischen Norden Iraks in eine strenggläubige Familie geboren. Er liebt die Traditionen, fühlt sich aber auch eingeengt durch die vielen Gebote und Verbote. Als Jugendlicher stößt er auf Facebook auf kritische Schriften zum Islam, die ihn erst abstoßen, aber dann doch neugierig machen. Er startet einen Selbstversuch, verbrennt einen Koran, um zu sehen, ob er danach auf irgendeine Weise bestraft wird. Als dies nicht eintritt, fühlt er sich förmlich befreit und beginnt, auf Facebook ebenfalls religionskritische Texte zu posten. Als sein Vater dies erfährt, verprügelt er ihn zuerst nur, doch auf Drängen der Nachbarn erfolgt eine Anzeige bei der Polizei. Ahmed wird verhaftet und in der 13-tägigen Gefangenschaft schwer gefoltert. Sein Onkel sorgt dafür, dass er auf Kaution freikommt, und seine Eltern helfen ihm bei der Flucht, da sein Leben in Gefahr ist und sie die Schande für die Familie loswerden wollen. In Deutschland findet er eine neue Heimat - doch die Anfeindungen bleiben. Breit einsetzbar.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Kafir
Amed Sherwan mit Katrine Hoop
Edition Nautilus (2020)
236 Seiten
kt.