Die Kunst des Neuanfangs

Im Leben gibt es Einschnitte, die Veränderungen erfordern oder zumindest über sie nachdenken lassen. Der Grad der Neuorientierung hängt vom Mut des Einzelnen ab und wie groß der Druck ist. Die beiden Autorinnen stellen Lebensgeschichten vor und Die Kunst des Neuanfangs fragen Experten nach ihrer Meinung. Es gibt da die Lust auf etwas ganz Neues wie den Umzug nach Hawaii mit der ausgefallenen Geschäftsidee, dort Baumkuchen zu backen, aber da ist auch die syrische Familie, die es sich nicht aussuchen kann. Um seine Angst zu bezwingen, kann man zur Höhlentaucherin werden oder eine neue Leidenschaft im Alltag als Winzer finden. Das Buch bietet eine große Bandbreite von Schicksalen, Schicksalsschlägen und Veränderungen aus Lust am Neuen. Manche Geschichten kommen einem bekannt vor, andere Geschichten sind kein Neuanfang, sondern nur das Akzeptieren der Ereignisse. Die stärksten Momente hat das Buch bei den Interviews, besonders mit Personen aus dem christlichen Umfeld wie der evangelischen Ordensschwester und Priorin Birgit-Marie Henniger. Ein Buch, das sich leicht und flüssig liest und das im Verlauf an Tiefe gewinnt. Es ist kurzweilig und unterhaltsam. Der Titel hört sich verführerisch an, man denkt vielleicht an Erich Fromm und seine "Kunst des Liebens", erfüllt aber nur bedingt die Erwartungen: Neuanfänge sind eben oft keine Kunst, eher ein Prozess, nicht punktuell, sondern oft "kurvig und steinig". Der Leser bleibt mit der Frage zurück, was er in seinem eigenen Leben erreichen möchte, wie sein Leben gelingen kann. Nach Anselm Grün entsteht der Weg im Gehen.

Renate Feldmeyer

Renate Feldmeyer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Kunst des Neuanfangs

Die Kunst des Neuanfangs

Sarina Pfauth, Debora Kuder
bene! (2024)

191 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 618772
ISBN 978-3-96340-274-6
9783963402746
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ps
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