Shangri-La

Seit dem Roman von James Hilton "Der verlorene Horizont" steht der Begriff Shangri-La für einen paradiesischen Sehnsuchtsort, an dem die Menschheit in Frieden und Harmonie lebt. In einer ferneren Zukunft ist dies eine riesige Raumstation, die um die Shangri-La inzwischen durch Umweltkatastrophen unbewohnbare Erde kreist. Der Großkonzern Tianzhu stellt ein sorgenfreies Leben für alle sicher und heizt den Konsum durch immer neue unverzichtbare Technikprodukte an. Im Mittelpunkt der Story steht der Raumfahrer Scott, der für die kleine Herrscherclique der Station gefährliche Einsätze im All durchführt. Scott will an dem Status quo nichts ändern, doch er lernt Menschen kennen, die sich gegen das System aufzulehnen versuchen. Und Scott muss erfahren, dass die Herrschenden nichts von den gefährlichen Entdeckungen wissen wollen, die er bei seinen Einsätzen gemacht hat und die mit den wissenschaftlichen Experimenten zur Erschaffung eines neuen Menschen für den Saturnmond Titan zusammenhängen. Und schließlich schwelen die Konflikte mit den Animoiden, gentechnisch vermenschlichten Tierwesen, die auch auf der Station leben und zumeist für niedere Arbeiten herangezogen werden. So bekommt das Paradies immer mehr Risse, ehe es auf eine finale Katastrophe zusteuert. - Der junge französische Comicautor Bablet hat eine auch zeichnerisch frische, opulente Science-Fiction-Story mit manchen überraschenden Wendungen geschaffen und diese zudem noch in eine in Raum und Zeit offene Vergangenheit und Zukunft eingebettet. Eine ab mittleren Beständen sehr lohnenswerte Bereicherung für dieses Genre im Medienbestand der Bücherei.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Shangri-La

Shangri-La

M. Bablet ; aus dem Französischen von Harald Sachse
Splitter (2021)

221 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 605775
ISBN 978-3-96792-065-9
9783967920659
ca. 39,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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