Heiliger Antonius von Padua
Das Leben und Wirken des liebenswerten Gottesmanns Antonius von Padua darzustellen, hatte für den 60-jährigen Franziskaner Gottfried Egger gewiss einen ganz besonderen Reiz. Er ist in vielfacher Weise in die auch von Antonius getragene und in gewisser Weise erweiterte franziskanische Spiritualität eingebunden. Als Biograph legt er sich mächtig ins Zeug, um einem seiner Ideale in jeglicher Hinsicht gerecht zu werden. Er stellt Antonius, der einer portugiesischen Adelsfamilie entstammte, als Mensch, Theologe und wunderwirkende katholisch-geschichtliche Gestalt dar - mit allen ihren Vorzügen, Schwächen und Spezialitäten. Egger bezieht in schöner Weise die Legenden, die sich um die historische Gestalt gewoben haben, nicht verklärt, sondern in Bezug zur Heilsgeschichte und zur katholischen Lehre ein. Dennoch bleibt Antonius von Padua (1231 hier gestorben, wo ihm eine mächtige Kathedrale errichtet wurde, die von tausenden Gläubigen alljährlich aufgesucht wird, um v. a. auch dessen unversehrte Zunge zu verehren) bei Egger der ehemals dem Augustiner-Chorherrn-Orden angehörige, sich dann in der Nachfolge des Franz von Assisi sehende populäre Bußprediger, der Reisende, der Verehrer des heiligen Kindes Jesu. - Eine schöne, runde, auf neuen Quellen ruhende Heiligendarstellung, die zum einen gut lesbar, zum anderen aber auch anregend ist, in vielen Punkten dem Vorbild Antonius nachzueifern.
Hans Gärtner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Heiliger Antonius von Padua
Gottfried Egger
Media Maria (2013)
191 S. : Ill. (farb.)
fest geb.