Die Melodie des Meeres
Ben und Saoirse leben mit ihrem Vater auf einem Leuchtturm an der irischen Küste. Das Verschwinden der Mutter überschattet das Leben der drei. Ben hat ein schwieriges Verhältnis zu seiner Schwester, denn er macht sie für den Verlust der Mutter verantwortlich. Die sechsjährige Saoirse hat noch kein Wort gesprochen. Doch als das Mädchen verschwindet, macht sich Ben auf die Suche nach ihr. Am Strand begegnet er dem Meergeist, der ihm erzählt, dass seine Mutter und seine Schwester Selkies sind. Diese Seehundwesen können als Mensch leben, müssen jedoch ihr Fell bewahren, sonst können sie nicht singen und werden zu Stein. In dieser magischen Welt stürzen sich die Kinder in Herausforderungen, um die Geisterwelt vor dem Verschwinden zu bewahren. Diese wunderbare Graphic Novel lebt von einer melancholischen, aber liebevollen Atmosphäre. Die herausragenden, farbigen Illustrationen sind meisterhaft, transportieren das Geheimnisvolle durch die Farbgebung und die aussagekräftigen Gesichter und Gesten und kommen mit wenigen Sprechblasen und Textpassagen aus. Anspielungen auf irische Märchen und einzelne gälische Ausdrücke erzeugen authentische Stimmungen. Diese Adaption eines Zeichentrickfilms überzeugt. Eine kleine Bonusstory, ein gälisch-deutsches Glossar und ein Song of the Seas runden diesen wunderbaren Band ab. Gerne empfohlen.
Ursula Reich
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Melodie des Meeres
basierend auf dem gleichnamigen Film von Tomm Moore ; adaptiert von Samuel Sattin
CROCU (2023)
[unpaginiert] : farbig
kt.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10