Regeln des lächerlichen Benehmens
Das Leben des fünfzigjährigen Schriftstellers Honza ist wenig erfolgreich: Sein Buch verkauft sich schlecht, er hat keine Freundin, seine Tochter kennt er nicht, mit seinem Vater hat er fast nur telefonischen Kontakt. Alles in seinem Leben passiert eher zufällig. Aus einer Bierlaune heraus wird er Fotomodell für Plakate der tschechischen Staatsbahnen, aber Geld bringt ihm das kaum, er muss seine Gläubiger auszahlen. Zufällig trifft er die 20 Jahre jüngeren Paraglider Rulpo und Murgy, die ihn zu einem Flug überreden, den er mehr schlecht als recht übersteht. Mit seinem Vater spricht er am Telefon vor allem über Filme, begleitet ihn aber auf dessen Bitten hin zu einer Operation ins Krankenhaus und erfüllt ihm schließlich seinen letzten Wunsch, seine Asche ins Meer zu schütten. Mit den zwei Paraglidern reist er ins Donaudelta und rudert mit ihnen in einem kleinen Boot durch mückenverseuchte Kanäle Richtung Schwarzes Meer. Erst als sich Honza von den beiden trennt, gelangt er an sein Ziel. - Der tschechische Autor Emil Hakl lässt einen schrägen Antihelden in seinem Roman zu Wort kommen, und der Leser folgt ihm gerne auf den oft absurden Weg seines formlosen Lebens. Für literarisch interessierte Leser gern empfohlen. (Übers.: Mirko Kraetsch)
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Regeln des lächerlichen Benehmens
Emil Hakl
Braumüller (2013)
191 S.
fest geb.