Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis für Kirsten Boies „Dunkelnacht“
Kirsten Boie erhält den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis für ihr Buch „Dunkelnacht“. Das eindrückliche Werk spielt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs im oberbayerischen Penzberg, wo Mitglieder des Gemeinderates eine friedliche Übergabe der Amtsgeschäfte erwirken wollten. Wehrmachtstruppen und die Untergrundorganisation „Werwolf“ verhindern dies jedoch auf brutale Weise. Kirsten Boie verflechtet diese historische Begebenheit mit einer fiktionalen Geschichte durch die Perspektive von drei Jugendlichen. Dadurch entstehe „ein verdichtetes Miteinander von Fakt und Fiktion, von Novelle und Dokumentation“, schreibt die Jury. Ein schlichter, fast protokollarischer Sprachstil wird mit den Emotionen der jugendlichen Figuren verknüpft. Dies ermöglicht den jungen Leserinnen und Lesern sich inmitten der bedrückenden Ereignisse zu identifizieren und die Frage zuzulassen: „Was hätte ich getan?“
Die Literaturwissenschaftlerin Kirsten Boie schreibt seit 1985 Geschichten und zählt heute zu den bekanntesten deutschen Autorinnen der Kinder- und Jugendliteratur.
Im vergangenen Jahr hätte die österreichische Autorin Elisabeth Steinkellner den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis nach der Juryentscheidung für ihr Buch „Papierklavier“, illustriert von Anna Gusella erhalten sollen. Der Ständige Rat der Deutschen Bischöfe hatte das Votum der Jury jedoch nicht bestätigt (siehe auch https://www.borromaeusverein.de/borromaeusverein/impulspapier-buechereiarbeit-1). Die Preisverleihung ist daraufhin ausgesetzt worden. Im vergangenen Jahr entschieden die Deutschen Bischöfe dann allerdings auch, dass die Jury, in die auch der Borromäusverein ein Mitglied entsendet, zukünftig unabhängig entscheidet.
Die Dankesrede von Kirsten Boie (lesenswert!) finden Sie hier: https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2022/2022-089d-Verleihung-Katholischer-Kinder-und-Jugendbuchpreis-Daneksrede-Boie.pdf
