Schwachstellen

In "Schwachstellen" tauchen wir tief in die Welt von Siv ein, einem begabten Hacker. Sein Leben scheint von Langeweile und Unzufriedenheit geprägt zu sein, da er sich in seiner digitalen Blase abgeschottet hat, um seine soziale Inkompetenz auszugleichen. Abwechslung kommt in Form eines Jobangebots von einer Technikfirma, das verlockend hohe Bezahlung und die Möglichkeit verspricht, endlich aus dem Elternhaus auszuziehen und Anerkennung zu bekommen. Doch was anfangs wie ein Glücksgriff erscheint, entwickelt sich rasch zu einem moralischen Dilemma. Die Aufträge, die Siv erhält, werden immer zwielichtiger. Er erhält den Auftrag eine Überwachungssoftware in einem undurchsichtigen Schurkenstaat zu installieren. Diese Software hat die beunruhigende Fähigkeit, das Leben der Menschen in nahezu allen Facetten zu durchleuchten und zu kontrollieren. Gleichzeitig wächst seine Sorge um seine Schwester Schiri, die sich durch ihre Drogensucht in einer heiklen Situation befindet und immer mehr droht noch weiter abzustürzen. Seine Neugier und die eigene Paranoia treiben ihn dazu, auch sie zu überwachen, was in ein gefährliches und ethisch zwiespältiges Spiel mündet. - Der israelische Autor war Nachrichtenoffizier in der israelischen Armee, er wählt einen ungewöhnlichen Schreibstil, ohne Dialoge und in einer monotonen Erzählweise, was wahrscheinlich die Welt der Computer-Nerds widerspiegeln soll. Die Geschichte bringt auf eindrucksvolle Weise die Auswirkungen der modernen Technologie auf unsere Privatsphäre und ethischen Grenzen zum Ausdruck. Empfehlung, v.a. für große Büchereien!