Kopfüber zurück

Joe, Rose und Emma Stewart spielen nach außen die heile Familie, doch haben sie den Selbstmord des ältesten Sohnes Kit und den Weggang des jüngeren Jamie nicht verkraftet. Sie sind unfähig, miteinander zu reden. Die 14-jährige Emma flüchtet sich Kopfüber zurück in religiösen Übereifer und in Essen; ihr Übergewicht führt dazu, dass sie in der Schule gemobbt wird. Die Mutter Rose ist überfürsorglich, hat einen Reinlichkeitsfimmel und versucht krampfhaft, glückliche Familie zu spielen. Der Vater Joe verbringt seine Freizeit im Schuppen beim Handwerken. Er weigert sich, mit Jamie zu sprechen, gibt ihm die Schuld an Kits Tod. Jamie, der den Kontakt zur Familie abgebrochen hat, kommt nicht klar mit der Ablehnung durch seinen Vater. Emma versucht, den Kontakt zu Jamie wiederherzustellen. Im Laufe der Erzählung wird klar, dass Kit an schweren Depressionen litt, die zu spät erkannt wurden und schlimme Folgen für die Familie hatten. Jamie schreibt seinem Vater lange Briefe, in dem er sich alles von der Seele schreibt. Es hat lange gedauert, bis er verstanden hat, dass er seinen Bruder nicht zum Leben zwingen konnte. - Die Autorin lässt den Leser lange im Unklaren darüber, was die Ursache für Kits Tod und den daraus resultierenden Zusammenbruch der familiären Struktur war, und schafft es auf diese Weise hervorragend, dass man fast atemlos weiterliest; sie verarbeitet in dem Buch ihre eigene Depressionserfahrung auf eindringliche Weise. Ein herausragender Roman zum Thema Depression. (Übers.: Anna-Nina Kroll)

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Kopfüber zurück

Kopfüber zurück

Rebecca Wait
Kein & Aber (2015)

334 S.
fest geb.

MedienNr.: 378378
ISBN 978-3-0369-5667-1
9783036956671
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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