Sommer in Odessa

Olga studiert Medizin, aber es war nicht ihr Wunsch, sondern der ihrer Familie. Die ist überwiegend weiblich – ihre Mutter, zwei Tanten und Cousinen. Die zentrale Figur dieser familiären Wohngemeinschaft ist aber Großvater, ein alter Kommunist, Sommer in Odessa der mit seiner misanthropischen Einstellung und seiner Herrschsucht alle tyrannisiert. In diesem Sommer, nach der Annexion der Krim durch Russland, ändert sich Olgas Leben durch äußere Ereignisse - Großvaters alter Freund taucht nach Jahren in den USA wieder auf - und schließlich auch durch ihre eigene Entscheidung. Olga und ihre Familie leben in der Stadt Odessa, mit der man im Laufe des Romans vertraut wird: die Boulevards mit den restaurierten Fassaden, den verkommenen Häusern, die maroden Straßenbahnen, der Strand und die typische Datscha. In Gestalt ihrer lebenslustigen Freundin Mascha, ihres Kommilitonen Radj aus Indien und Sergej, Pianist und Freund aus Kindertagen, bekommt man einen Einblick in die Gesellschaft Odessas und die Wünsche und Hoffnungen der jungen Generation. - Der Debütroman der aus der Ukraine stammenden Autorin, die mit 15 Jahren nach Deutschland kam, ist sehr zu empfehlen!

Ruth Titz-Weider

Ruth Titz-Weider

rezensiert für den Borromäusverein.

Sommer in Odessa

Sommer in Odessa

Irina Kilimnik
Kein & Aber (2023)

286 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 613249
ISBN 978-3-03-695897-2
9783036958972
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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