Das perfekte Gift
Der Roman beginnt mit dem Giftanschlag auf einen früheren russischen Agenten (wie beim tatsächlichen Anschlag auf S. Skripal 2018). Dadurch gerät mit Kalitin ein weiterer Überläufer in den Blick, der verantwortlich für die Entwicklung und Erforschung chemischer Kampfstoffe war und der ein Gift fand, das nach Anwendung keine Spuren hinterlässt. Mit einem Giftflakon war er geflohen. Der Geheimdienstler Scherschnjow wird mit der Liquidierung Kalitins beauftragt, der im Westen (Tschechien oder Ostdeutschland?) lebt. Hinter dieser Rahmenhandlung verbirgt sich ein virtuos erzählter, tiefgründiger und sprachlich überzeugender Roman, der (auch bedrückende und menschenverachtende) Einblicke in die sowjetische Forschung, Kriege und das Schicksal ausgewählter Menschen gibt, die auf unterschiedlichen Ebenen miteinander verbunden sind. Sehr empfohlen.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Das perfekte Gift
Sergej Lebedew ; aus dem Russischen von Franziska Zwerg
S. Fischer (2021)
254 Seiten
fest geb.