Gerade war der Himmel noch blau
Was die (meist schon einmal in verschiedenen Medien publizierten) brillanten Essays hauptsächlich zu Leben oder Werk einzelner Persönlichkeiten wie Hans Magnus Enzensberger, Gottfried Benn, Martin Walser, Georg Baselitz, Caspar David Friedrich, Adolph Menzel oder Christoph Schlingensief so lebendig macht, ist der Ansatz des Autors, "Vergangenheit, die mich berührt, als Gegenwart zu erzählen". Vielleicht mutet es ja in Anbetracht dieses feuilletonistischen Sammelbandes etwas kleinkariert an, aber Kurzbiografien der nicht immer über ein (kunsthistorisches) Fachpublikum hinaus bekannten thematisierten Persönlichkeiten, etwa am Ende des Buches, wären wünschenswert, ebenso Abbildungen von dem, was im Text näher beschrieben ist. Diese Bemerkungen möchten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich dieses Lesebuch vorzüglich zu einer erfreulich behaglichen Lektüre eignet.
Lothar Altmann
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Gerade war der Himmel noch blau
Florian Illies
Fischer (2017)
299 S.
fest geb.