Das geheime Frankreich
Es geht N. Minkmar um die Aspekte der französischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft, die auf Urlaubsreisen schwerer zu fassen sind und auch in der aktuellen politischen Berichterstattung nicht auftauchen. Er schreibt vielmehr über Gewohnheiten und Eigenarten, die Land und Leute prägen, wie z.B. das Essen, das dem Franzosen als ein zusätzliches Medium zur Verfügung steht, um auszudrücken und zu erfahren, wie die Dinge stehen. Ein anderes Thema ist der "verfluchte Palast" - das Verhältnis des Franzosen zur Obrigkeit, von Ludwig XIV bis zu Macron. Ein weiteres Thema befasst sich mit der Rolle der Französin. Erstaunlich auch das Bedürfnis, "sich zu erzählen" also Erlebtes niederzuschreiben. Die essayistische Form, journalistisch flott geschrieben, erlaubt dem Autor subjektive Bemerkungen, die manchmal augenzwinkernd, oft kritisch sind. Gerne für ausgebaute Bestände empfohlen.
Lieselotte Banhardt
rezensiert für den Borromäusverein.
Das geheime Frankreich
Nils Minkmar
S. Fischer (2017)
206 S.
fest geb.