Marschlande

Britta Stoever, Mitte 40 und promovierte Geografin, ist mit ihrem Mann und den beiden Kindern von Hamburg aufs Land gezogen. Sie vermisst die Stadt und ihre wissenschaftliche Arbeit. Auch ihren Kindern fällt die Eingewöhnung schwer. Zufällig stößt Marschlande Britta auf das Schicksal von Abelke Bleken, die Ende des 16. Jh. als Hexe auf dem Scheiterhaufen gestorben ist. Sie nimmt Kontakt zum örtlichen Heimatverein auf und lernt eine Historikerin kennen, die sich mit Abelke befasst hat. Die selbstbewusste Bäuerin, die sich gegen eine Heirat entschieden hat, ist nicht nur den männlichen Dorfbewohnern ein Dorn im Auge gewesen. Während Britta sich immer mehr in die Geschichte des Ortes vertieft, muss sie feststellen, dass sich zwischen ihr und ihrem Mann ein Graben aufgetan hat, den sie lange ignoriert hat. – Kubsova verknüpft in ihrem neuen Roman zwei Frauenschicksale, die trotz der fast 500 Jahre, die zwischen ihnen liegen, auch Gemeinsamkeiten haben. Im Nachwort schildert sie den geschichtlichen Hintergrund ihres Romans. Zudem verdeutlicht sie, wie sich das Leben von Frauen mit den Jahrhunderten verändert hat und welche Strukturen bis heute Auswirkungen haben. Die beiden wechselnden Erzählstränge halten die Spannung bis zum Ende des Buches. Breite Empfehlung!

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Marschlande

Marschlande

Jarka Kubsova
S. Fischer (2023)

316 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 615641
ISBN 978-3-10-397496-6
9783103974966
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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